Ein Mann mit dem eigenartigen Namen "Blumenkohl Amsel Januar"
    berichtet von seiner Jugendzeit, die er in Rutan verbrachte, einem seltsamen Land, in
    welchem nur blinde Männer leben und wo man ohne zu arbeiten alles erhält, was man will.
    Das oberste Gesetz in Rutan lautet, niemals die sorgfältig gebauten Wegen zu verlassen,
    da das Weglose die Menschen verschlingt. In den Schulen von Rutan wird nur ein Fach
    gelehrt: Wollen. Man muss lernen, richtig zu wollen. Und wenn man richtig will, dann
    erhält man auch, was man möchte. Obwohl die Menschen in Rutan nichts sehen, besitzen sie
    merkwürdigerweise dennoch eine Schrift und jeder Mensch in Rutan besitzt gar eine eigene
    kleine Wandtafel. Man lernt auf die Tafeln zu schreiben, ohne lesen zu können, was man
    geschrieben hat. 
    Eines Tages hört Blumenkohl Amsel Januar, dass sein bester Freund die
    Wege verlassen habe und im Weglosen umgekommen sei. Das aber kann er nicht glauben. Nun
    beginnt in ihm die Frage zu wachsen, ob nicht in diesem verbotenen Umland ein grosses
    Geheimnis verborgen sei und er vielleicht da seinen Freund wieder finden könne. So
    entschliesst sich Blumenkohl Amsel Januar die Wege von Rutan zu verlassen und erlebt
    grosses Glück und grossen Schrecken, als er sein Augenlicht wieder erhält.
    Der Bildweg ist eine Kunstgeschichte in sieben Kapiteln; gestaltet als
    Spaziergang mit sieben Stationen. Jede Station zeigt ein Bild in Form einer kupfernen
    Reliefplatte und erzählt ein Kapitel der Geschichte. Die Teilnehmer des Bildwegs erhalten
    aus Ausgangspunkt ein weisses Blatt Papier, das Heft mit der Geschichte "Die
    Wandtafel in der Blindenschule" und sieben Wachsmalkreiden. An jeder Station wird das
    Blatt Papier auf die Bildplatte gelegt. Mit einer der sieben Farbkreiden wird über das
    Papier gestrichen und gewisse Linien der kupfernen Reliefplatte zeichnen sich dabei auf
    das Papier ab. So setzen sich im Verlauf des Spaziergangs Einzelheiten aller sieben
    Reliefs zu einem neuen Bild zusammen.
    Der Bildweg wurde von Daniel Ambühl 1995 für eine Ausstellung in
    Ascona erfunden und realisiert. Unterdessen hat der Bildweg bereits mit zwölf
    verschiedenen Geschichten unter anderem in Zürich, Berlin, Baden, im Münsterland und in
    Braunschweig stattgefunden. Noch bis Ende September dauert ein Bildweg über das Leben des
    romantischen Malers Caspar David Friedrich in der Hansestadt Greifswald. Am 23. September
    wird in der Innerschweizer Ferienregion Ybrig ein Bildweg mit einer Alpensage eröffnet.
    Detaillierte Informationen über den Bildweg und über Daniel Ambühl, der seit 1997 in
    Oberiberg wohnt und arbeitet, finden sie im Internet unter www.danielambuehl.ch